GLAS UND LICHT

GESCHICHTE UND ENTWICKLUNG

Das Glasmuseum in Gnarrenburg bewahrt, zeigt und vermittelt die Geschichte der örtlichen Glasindustrie. Eine Branche, die bereits seit mehreren Jahrzehnten aus dem Ortsbild verschwunden ist und trotzdem über viele Jahre Glasprodukte für die ganze Welt produziert hat. Viele davon werden bis heute von anderen Herstellern, nahezu identisch weiter produziert oder haben sich durch einzigartige Designs fest in das Gedächtnis vieler Menschen eingeprägt. Oft ohne zu wissen, dass diese ursprünglich in Gnarrenburg hergestellt wurden, begegnen sie uns bis heute vor allem noch in zahlreichen Supermarktregalen.

Das Ortsbild und die kulturelle Entwicklung Gnarrenburgs wurden dabei über viele Jahrzehnte, insbesondere durch die Glasindustrie und einzelne Unternehmer entscheidend geprägt. Genauso wie der Aufschwung der Glashütten und der sich daraus entwickelten Leuchtenindustrie haben auch immer wieder kritische Situationen der großen örtlichen Arbeitgeber dafür gesorgt, dass der Ort grundlegenden Veränderungen gegenüberstand. Neben tausenden Exponaten sind es zahlreiche Dokumente, Photographien und Literatur die für die umfangreiche Geschichte des Ortes Licht ins Dunkel bringen.

Was ein kleines Museum im Zeitalter der Digitalisierung bieten soll oder was es während einer Pandemie leisten musste verdeutlicht die immer neuen Herausforderungen für kulturelle Einrichtungen. Eine besondere Identifikation oder persönliche Verbindungen mit der näheren Geschichte ermöglichen in besonderem Maße die Vermittlung der umfangreichen Themenkomplexe. Im Falle des Glasmuseums stellt die weiter zunehmende Digitalisierung allein, daher noch keinen neuen Wissenstransfer für das sehr unterschiedliche Publikum dar. Eine Mischung aus zeitgemäßer Kommunikation, kollaborativen Projekten und vor allem ehrenamtlichen Engagement sind die Säulen der kommunalen kulturellen Einrichtungen.

Neben überregionalen Besuchern, die explizit der Geschichte der deutschen Glasindustrie nachgehen, bietet das Museum seinen einheimischen Besuchern die Möglichkeit detaillierte Informationen zur Geschichte Gnarrenburgs zu bekommen und zahlreiche Exponate persönlich zu begutachten. Vieles im Museum geht dabei deutlich über das Thema Glas hinaus, verdeutlicht Verbindungen zum Ort wie man ihn heute kennt und ermöglicht eine stärkere Identifikation mit dem eigenen Wohnort. Im ursprünglichen Vogeler Bahnhof in Gnarrenburg lassen sich also zahlreiche Entdeckungen machen und durch fachkundige Museumsführungen ergänzen. Der Förderverein trägt dazu bei dieses kulturhistorische Erbe Gnarrenburgs zu bewahren. Viele weitere Informationen und erste Einblicke gibts es auf der Website des Glasmuseums.